Warum schimmeln meine Wände?

Warum schimmeln ihre Wände, obwohl dieses Problem bisher nicht aufgetaucht ist Luftfeuchte kondensiert an kalten Flächen. Das Zusammenspiel von kalten Wänden und hoher Luftfeuchtigkeit.

Normal hohe Raumluftfeuchtigkeit von 40-60 %, in ihren Wohn- und Schlafräumen, kondensiert an Flächen die eine Temperatur von ca. 13 Grad Celsius unterschreiten. Der Taupunkt verschiebt sich natürlich mit sich verändernden Innen- und Außentemperaturen Temperaturen und dem Luftfeuchtegehalt.

Tipp zum Ausprobieren zu Hause: kühlen sie doch mal eine Flasche Wasser im Kühlschrank auf diese Temperatur herunter und sehen sie selbst wie sie mit Feuchte beschlägt wenn sie die runtergekühlte Flasche in den Wohnraum stellen. An allen Stellen im Raum,die die gleiche oder eine geringere Temperatur haben bildet sich genau so viel Tauwaser. Nur das sie dieses beispielsweise hinter ihrem Schlafzimmerschrank nicht sehen.

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Früher waren die kältesten Flächen an der Gebäudehülle meist die schlecht isolierten Fensterflächen. Dort bildete sich zuerst Tauwasser.

Heutzutage sind die Fenster in den Gebäuden mit zweischaligen Mauerwerken (Baujahre 1900-1970) meist schon erneuert.

Die neuen Fenster haben meist einen besseren Dämmwert als die ungedämmten Außenwände. Nach einer durchgeführten Einblasdämmung zwischen den Wandschalen, ist der entstandene U-Wert ab 4 cm Dämmstoffstärke meist so gut, dass 3-fach Verglaste Fenster verbaut werden können.

Achtung der U-Wert der Fenster muss immer schlechter sein als der, Wert der Außenwände. Andernfalls entsteht das Tauwasser nicht auf der Fensterscheibe sondern auf der Innenseite der Wände. Dort führt es zu Schimmelbildung. Auf der Fensterscheibe hätte man das Kondenswasser einfach abwischen können und hatte gesehen, dass es mal wieder Zeit ist zu lüften.

In den Gebäudeaußenecken haben wir geometrische Wärmebrücken. Hier liegt die Oberflächentemperatur an den Wandecken noch unter dem des Wertes an den übrigen Wandflächen. Dies ist bedingt durch die größere Außen- und kleine Innenfläche. Daher schimmelt es auch zuerst in den Gebäudeaußenecken.

Früher waren die Fenster und Haustüren auch nicht so Luftdicht und haben vereinfacht gesagt zu einer Art „Zwangslüftung“ geführt, welche energetisch natürlich unvorteilhaft waren.

Die Einblasdämmung hilft bei Schimmel

In der folgenden grafischen Tauwasserberechnung wird dargestellt, wie sich die Oberflächentemperatur durch die Einblasdämmung eines zweischaligen Mauerwerks mit 7 cm Hohlschicht am Altbau von 11,2 Grad auf 18,2 Grad erhöht.

Auf einer 11,2 Grad kalten Wand wird sich sehr wahrscheinlich Tauwasser bilden und zu Schimmel führen. Nach der Kerndämmung, ist die Wandoberfläche um 7 Grad wärmer. Es bildet sich kein Tauwasser und mit Schimmelbildung ist nicht zu rechnen.

Die Einblasdämmung wirkt Schimmelbildung entgegen!

 

Beispiel ungedämmte Außenwand

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Beispiel Kerngedämmte Außenwand

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Was kann ich gegen Schimmelbildung tun?

  • Wände dämmen um Tauwasserbildung vorzubeugen und zugleich Energie einzusparen
  • mehrmals täglich Stoßlüften (Fenster und Türen ganz öffnen und viel Luft in kurzer Zeit tauschen) gekippte Fenster tauschen kaum Luft aus, kühlen aber angrenzende Wandflächen und Fensterstürze stark aus
  • Die Luftfeuchtigkeit im Wohn- und Schlafräumen bei kalter Witterung 50% und bei milderer Witterung 60% nicht übersteigen. Einfach mal mit einem Hygrometer nachmessen
  • große Möbel wie Schränke und Sofas nicht ganz an die Wände schieben. Diese wirken wie eine Innendämmung und die dahinterliegenden Wände werden nicht mit Heizwärme, wohl aber mit Luftfeuchtigkeit versorgt. Hier kann es zu Schimmel kommen
  • Ausreichend heizen. Je wärmer die Wände sind, um so später kommt es zu Tauwasserbildung
  • die Tür zu Räumen mit geringeren Temperaturen wie beispielsweise dem Schlafzimmer sollte immer geschlossen bleiben. Ansonsten gelangt warme, aber damit auch feuchtigkeitsgeschwängerte Luft, aus den wärmeren Räumen in dieses Zimmer und die Luftfeuchtigkeit wird an den kalten Wänden zu Kondenswasser führen
  • Feuchte Keller sollten vermehrt im Winter gelüftet werden. Auch hier trifft sonst die höhere Luftfeuchtigkeit der warmen Luft auf kalte Wandflächen
  • Wenn bereits Schimmel an den Wänden auftritt, sollten sie einen Fachmann zu Rate ziehen

 

Sie haben ihre Wände gedämmt aber diese sind trotzdem kalt oder es bildet sich Schimmel?

Oft kommt es nach der Montage eines Wärmedämmverbundsystems nicht zu der erwarteten Erwärmung der Wände, wenn dieses WDVS auf einem zweischaligen Mauerwerk verbaut wurde.

Wie auch, die äußere Wandschale ist von der inneren, auf Grund der Luftschicht getrennt bzw. entkoppelt. Heizenergie durchdringt die innere Wandschale und steigt in der Luftschicht des Mauerwerks nach oben. So wie vor dem Verbau des WDVS auch schon. Da durch, dass die Luftschicht aber nicht ganz offen sondern nur undicht ist, kommt es zu einem kleinen Dämmeffekt. Zur Vorbereitung des Mauerwerks für eine Wärmedämmung von außen müsste das Hohlmauerwerk also erst mit einer Einblasdämmung ausgeblasen werden. Dieses ist aber so effektiv und entspricht den Anforderungen der EneV, dass im Normalfall auf ein WDVS verzichtet werden kann. Der Vorteil des Wärmedämmverbundsystems gegenüber der Einblasdämmung ist die Vermeidung von Wärmebrücken. Diesen kleinen Vorteil erkauft man sich aber sehr teuer.

Wärmebrücken bei der Einblasdämmung

Die Kerndämmung an zweischaligen Mauerwerken ist baulich bedingt nicht Wärmebrückenfrei. Die Wärmbrücken wie Fensterleibungen oder zugemauerte Fenster leiten zwar weiterhin Kälte an die innere Wand weiter, jedoch werden diese Flächen durch die angrenzenden gedämmten Flächen aufgewärmt und sind zumindest wärmer als vor der Einblasdämmung.

Es ist aber schon so, dass diese Stellen die kältesten Flächen darstellen und somit zuerst zu Tauwasserbildung führen könnten.

In den vergangenen Jahren haben wir die Kerndämmung an tausenden Altbauten durchgeführt, ohne das wir jemals ein negatives Feedback bezüglich der Wärmebrücken bei der Einblasdämmung erhalten hätten.

Warum auch, die Hohlwanddämmung verbessert ja auch diese Schwachpunkte.

Hinweis: Dieser Text bezieht sich auf eine Einblasdämmung mit EPS 033 Dämmgranulat. Die Werte anderer Dämmstoffe für die Kerndämmung wie Steinwolle, Mineralwolle, Perlit, Dämmschaum etc. weichen ab und erfüllen die hier gemachten Angaben teilweise nicht.